Gewusst?
Schaumwein? Erst unerwünscht! Echt? Wie das denn?
Es begann mit einem Missgeschick: Immer wieder entstand bei der Herstellung von Wein eine fehlerhafte Bläschenbildung. Dieses prickelnde Übel war bis etwa 1650 unerwünscht, man wollte nur stille Weine erzeugen. Und wenn sie dennoch Bläschen hatten, war das ein Makel. Niemand -außer anfangs Engländer- fanden Gefallen an diesem mit Kohlenstoff angereichertem Ausschuss.
Allmählich aber durch Könige eroberte das prickelnde Gesöff die Gunst breiterer Schichten und wurde so zum Prestigegetränk.
Gewusst? Der Schaumwein war anfangs trüb und erst 2 Frauen im 19. Jahrhundert entdecken, wie man ihn von Heferückständen befreit und er somit so klar, wie wir ihn heute kennen, serviert werden konnte. Durch den Rüttelpult, der ein Verfahren ermöglichte, die Heferückstände aus der Flasche zu entfernen, ohne dass die Kohlensäure verloren ging, wurde er optisch zu dem Getränk, den wir auch heute kennen. Täglich änderten die Flaschen ihre Position auf dem Rüttelpult: allmählich wurden sie von der waagerechten in die senkrechte Position gedreht. Am Ende zeigte der Flaschenhals nach unten. Dabei wurden die Flaschen täglich gerüttelt. Auf diese Weise landete der unerwünschte trübe Satz nach etwa zwei Monaten unten im Flaschenhals, wo er sich leicht entfernen ließ.
Übrigens wird diese Methode bis heute angewendet. Heute wird allerdings nur der Champagner von Hand gerüttelt.
Gewusst? Anfangs wurden die Champagnerflaschen mit Holzkeilen verstöpselt und mit einem in Öl getränkten Tuch umwickelt und anschließend mit Wachs versiegelt abgedichtet. Das hielt allerdings dem Druck von etwa sechs Bar in der Flasche nicht lange stand. Der Inhalt verdarb schnell. Später verwendete man Korkstöpsel, die mit Hanfseilen gesichert wurden, aber auch das Hanfseil gab dem Druck nach.
Mit Hilfe des Eisendrahts, der fest an die Flasche gezurrt wurde, gelang zwar dem Druck standzuhalten, aber später nur schwer, ihn wieder zu entfernen. Man brauchte eine Spezialzange zum Aufschneiden.
Schließlich kam man auf die Idee, eine kleine runde Schlinge in den Draht zu drehen. Endlich war das Öffnen auch ohne Zange möglich, aber der Draht schnitt sich allmählich in den Korken ein. 1844 kam dann der Durchbruch: eine kleine Metallkappe, die auf den Korken geklemmt wurde und so das Einschneiden verhinderte. Außerdem eignete sie sich hervorragend für kleine Embleme, Wappen und Schriftzüge.Die Metallkappen waren so unterschiedlich in ihren Mustern, dass sich bald neue Sammelleidenschaft entwickelte und der Verschluss viele Liebhaber fand. Diese Sammelleidenschaft wurde „ Placomusophilie" genannt– ein Kunstwort aus den französischen Wörtern "plaque" und "muselet", also Plakette und Drahtkorb.
Gewusst? Champagnerglas. Aber welches?
Anfänglich waren zum Servieren des prickelnden Getränks Champagnerschale (auch Coupeglas genannt) beliebt. Der Champagner war zu dieser Zeit viel süßer und sirupartiger. Wegen der breiten niedrigen Schale des Gefäßes tauchte man Kuchen darin ein und genoss so sein Dessert. Etwas übertrieben, zugegeben, aber seien wir ehrlich: Wenn Sie Ihr Dessert in Champagner tauchen könnten, würden Sie es nicht tun?
Erst Ende des 19. Jahrhunderts servierte man Champagner oder Schaumglas in hohen schmalen sich zum Mündungsrand etwas verbreiteten Flöten. Das schlanke Design der Flöte eignet sich perfekt zum Anstoßen und ermöglicht ein dosiertes Einschenken.
Sie haben auch den Vorteil, dass sie Flöten haben auch den Vorteil, die Perlung verstärken.
Ob tulpenförmig, oder zylindrisch, die sehen alle toll aus, wenn sie aus edlem Glas hergestellt sind.
Ob ganz clean, graviert oder geschliffen. Ob in der Sekt- oder Champagnerschale serviert (wie so gerne wieder in den 60er Jahren), ob rosè, rot oder weiß: Steuern müssen wir aber dennoch abführen… Wie das?? Lese weiter!
Gewusst?
1902 wurde die Sektsteuer vom Reichstag zur Finanzierung der kaiserlichen Kriegsflotte unter Kaiser Wilhelm II. eingeführt. Bis heute wurde die Sektsteuer nie wieder abgeschafft.