Statt Wegwerfgesellschaft nachhaltig

Statt Wegwerfgesellschaft nachhaltig

Wir leben in den Zeiten einer modernen Wegwerfgesellschaft. 
Ihr gebt sicher zu: wir leben sehr schnell, intensiv und überlegen eine Neuanschaffung nicht sehr lange. Schnelle Entscheidungen fallen:
eine neue Jeans, neues T-Shirts, neue Jacke, Pullover müssen her, weil unsere „alten“ zu schnell aus der Mode gekommen sind. Oft bereits nach nur einer Saison sortieren wir die Sachen aus der Vorsaison aus. Neue Trends kommen, „altes“ geht.
Wir trennen uns von Kleidungsstücken, Sachen, Gegenständen, weil sie leichte Abnutzungsspuren aufweisen, ein Knopf fehlt, ein Löchlein ist sichtbar, Rand des Tellers bestoßen und das Service so nicht mehr nutzbar. 
Schnell bestellen wir uns neue Berge von Kleidung, wie jede Saison auch. Unvorstellbare Menge landet jedes Jahr im Müll, obwohl man es eigentlich auch reparieren (lassen)oder -ein wenig aufgewertet- weiter den neuen Trends anpassen und weiter tragen oder die bestoßene Tasse einfach ersetzen könnte.
 
Zum Glück steigt langsam unser Bewusstsein für Notwendigkeit der Schonung der Ressourcen und die Reduzierung von Abfallmengen, immer öfter setzen wir uns mit den Folgen der Wegwerfgesellschaft auseinander und tragen dem Umweltschutz bei, indem wir auf Gebrauchtes oder Langlebigeres zurückgreifen.
 
Ich halte mich für euch oft auf Flohmarkten auf und halte Ausschau nach alten Schätzchen und bin der Meinung, dass man theoretisch eigentlich fast alle Läden sofort schließen könnte und der Bedarf an nötigem Zeug hätte durch bereits vorhandenes sofort auf Flohmarktplätzen ersetzt werden können, so groß ist dort das Angebot.
Man kann dort fast alles finden, was das Herz begehrt. Und wenn nicht sofort, dann mit kleines bisschen Geduld auf jeden Fall ziemlich schnell.
Und noch einen Gedanken will ich mit euch teilen, nämlich, dass all das, was die Menschen brauchen, außer Lebensmittel, bereits schon längst (vor)produziert wurde und nur darauf wartet, genutzt zu werden.
Glas, Porzellan, Besteck zum Beispiel können langfristig genutzt werden, somit das Produzieren neuer erheblich reduziert werden und dadurch die Wirtschaft wesentlich nachhaltiger werden.
Mein weiterer Gedanke ist: würde jeder die Sache vielleicht aus dieser Perspektive betrachten und es ernst nehmen, würden riesige unvorstellbare Abfallmengen vermieden und Energie sowie Umwelt geschont werden.
 
Denn Kreislaufwirtschaft zielt nämlich darauf ab, dass Produkte und Materialien möglichst lange in (Wieder)-Benutzung bleiben. 
Auch lange Nutzung unseres Geschirres und Ersetzen durch Gebrauchtes (denkt an Gläser, Vasen, Services!) kommt der Kreislaufwirtschaft und Umwelt zunutze.
 
 
Die Wirtschaft setzt auf Recycling  der Rohstoffe und im privaten Gebrauch wiederum wird hingegen die Wiederverwendung von gebrauchten Gegenständen als zentrales Element der Circular Economy betrachtet. 
 
Denn viele Objekte, die wir persönlich  nicht mehr interessant, ansehnlich finden oder für nicht verwendbar halten, können für andere Menschen einen wahren Schatz oder aber einen willkommenen Ersatz darstellen.
 

Wichtige daraus resultierende zahlreiche uns alle betreffende Vorteile daraus wären: Wichtige, nicht erneuerbare Ressourcen werden geschont, unnötige Abfallmengen vermieden, neue Technologien und Geschäftsmodelle betreffend Recycling und Wiederverwendung von Produkten bieten neue Arbeitsplätze und tragen zum Wirtschaftswachstum bei. Und schließlich Energieverbrauch und Emissionen werden dadurch reduziert, die Umwelt wird geschont usw.

Auch für den Konsumenten ergeben sich selbstverständlich viele Vorteile, denn es gibt nämlich viele Gründe, warum es sinnvoll sein kann, gebrauchtes, altes oder gar antikes Porzellan, Glaswaren, Besteck usw. zu kaufen:

Zum einen wegen Kostenersparnis: Gebrauchtes Porzellan und Glas ist in der Regel günstiger als neue Modelle.

Aber auch wegen Einzigartigkeit: Gebrauchtes Glas oder Porzellan usw. hat oft eine Geschichte und ist oft einzigartig, meist hochwertiger und oft langlebiger. Vintage- oder antike Exemplare sind sehr dekorativ und verleihen unserem Zuhause eine persönliche Note und Hauch einer Geschichte. Verschiedene Stile und Dekorvarianten werden heutzutage überhaupt nicht mehr produziert. Durch den Einsatz von alten, antiken und Vintage Objekten können wir unserem Esstisch eine viel persönlichere Note verleihen als mit Objekten von der Stange und unseren Wohnraum genauso einzigartig gestalten, wie wir selbst es sind.

Aufgrund der Nachhaltigkeit: Durch den Kauf von gebrauchten, alten und antiken Objekten/Gebrauchsgegenständen können wir auch dazu beitragen, den Verbrauch von neuen Rohstoffen und die Umweltverschmutzung zu reduzieren, die bei der Herstellung von neuem Porzellan, Glas und Besteck usw. entsteht. Dies ist eine umweltfreundliche und nachhaltige Option. 

Ganz im Sinne einer Circular Economy werden alte Produkte in einen andauernden Nutzungskreislauf von Person zu Person weitergegeben, wodurch alle Beteiligten profitieren und ganz nebenbei unsere Umwelt geschont wird, sodass auch unsere Kinder eine lebenswerte Welt vorfinden können.

Wegen Sammlerwert: Für Sammler kann der Kauf von gebrauchtem Porzellan und exklusiven Gläsern eine großartige Möglichkeit bieten, ihre Sammlung zu erweitern oder seltene Stücke zu finden, die nicht mehr hergestellt werden. Auch unvollständige Sets können durch den gezielten Erwerb einzelner vervollständigt werden.

Wie wir sehen, spricht Vieles dafür, gebrauchtem Porzellan, alten Gläsern und antikem Besteck usw. eine zweite oder dritte Chance zu geben.

 

Zugegeben: für mich hat das einen besonderen Anreiz und eine andere oft irrationale Motivation, (eben eine Rettungsmission), wenn ich etwas Schönes, welches bereits Jahrzehnte -oft unbeschadet- überdauert hat, vor der Vernichtung zu retten. Der unerträgliche Gedanke, es könnte vielleicht doch keinen Liebhaber finden und womöglich auf dem Müll landen, lässt mich nicht lange zögern. Aber diesen Respekt (denn es ist keinesfalls Mitleid!) muss ja nicht jeder mit mir teilen.

Also überlegt euch das zweimal, wenn ihr was ausmistet: womöglich macht ihr damit jemand anders glücklich. Das nächste Mal bitte nichts voreilig wegwerfen, oder -wenn es unbedingt sein muss-ausschließlich das wegwerfen, was wirklich kaputt und nicht mehr brauchbar ist. 

Ich persönlich „entsorge“ die Sachen, die ich selber nicht mehr benötige, indem ich sie alle in einen Karton mit der Aufschrift „Zu verschenken“ stelle und am Gründstück deponiere. Und es kam nur ein einziges Mal vor, dass etwas keinen Abnehmer fand. 

Ich bin immer froh, wenn zumindest ein Teil davon einen neuen Besitzer findet.

Ich ermutige euch andere auf gleiche Art zu beschenken, zu spenden, zu verkaufen, oder die Sachen mit anderen zu tauschen und so den nicht mehr lieb gewonnenen oder satt gesehenen Gegenständen das „Weiterleben“ in der Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. 

Viel Spaß dabei!

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